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Ein schmieriger, blaugrüner oder manchmal sogar schwarzer Belag überzieht Pflanzen, Dekoration und den Bodengrund deines Aquariums? Begleitet wird das Ganze oft von einem unangenehm erdigen, fauligen Geruch? Dann hast du es höchstwahrscheinlich mit einem der hartnäckigsten Plagegeister in der Aquaristik zu tun: Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen oder Schmieralgen.
Keine Sorge, du bist nicht allein mit diesem Problem! Viele Aquarianer haben schon Bekanntschaft mit diesen unerwünschten Gästen gemacht. Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Strategie und etwas Geduld kannst du die Cyanobakterien bekämpfen und dein Aquarium wieder in ein gesundes, klares Paradies verwandeln.
In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du Blaualgen effektiv entfernst und – was noch wichtiger ist – wie du verhinderst, dass sie jemals wiederkommen.
Zuerst das Wichtigste: Cyanobakterien sind, wie der Name schon sagt, Bakterien und keine echten Algen. Das ist ein entscheidender Punkt, denn sie verhalten sich anders und benötigen daher auch eine spezielle Behandlung. Als Bakterien können sie sich extrem schnell vermehren. Da sie aber, genau wie Pflanzen, Photosynthese betreiben, sind sie auf Licht als Energiequelle angewiesen.
Blaualgen sind immer ein Symptom! Sie tauchen selten in einem perfekt laufenden, biologisch stabilen Aquarium auf. Ihr Auftauchen ist ein klares Zeichen dafür, dass das ökologische Gleichgewicht in deinem Becken gestört ist.
Die häufigsten Ursachen für einen Befall mit Cyanobakterien sind:
Um die Cyanobakterien effektiv zu bekämpfen, kombinieren wir eine mechanische Entfernung mit einer gezielten Behandlung und entziehen den Bakterien ihre Lebensgrundlage.
Bevor die eigentliche Behandlung startet, musst du den sichtbaren Feind so gut es geht dezimieren.
Jetzt beginnt die zweiwöchige Intensivkur. Diese Methode ist sehr wirksam, da sie die Cyanobakterien von zwei Seiten angreift.
1. Die Dunkelkur: Da Cyanobakterien Licht für die Photosynthese benötigen, ist ein kompletter Lichtentzug eine hocheffektive Waffe.
Das Licht wird über den Zeitraum der Kur ausgeschaltet und das Aquarium abgedeckt, so dass möglichst wenig Licht von Außen eindringen kann.
2. Die H2O2-Behandlung (Wasserstoffperoxid): Parallel zur Dunkelkur behandeln wir die verbliebenen Nester gezielt mit Wasserstoffperoxid (H₂O₂).
Dosierung: Verwende eine maximal 3%ige H₂O₂-Lösung (aus der Apotheke). Dosiere täglich maximal 30 ml auf 100 Liter Aquarienwasser.
Anwendung: Ziehe die Tagesdosis mit einer Spritze oder Pipette auf und spritze die Lösung direkt und langsam auf die betroffenen Stellen unter Wasser. H₂O₂ zerfällt im Wasser zu Sauerstoff und Wasser und ist bei korrekter Dosierung für Fische und Garnelen unbedenklich.
Die Wirkung des H₂O₂ erkennt man schnell sobald die Oberflächen zu perlen beginnen.
WICHTIG: Sorge für ausreichend Belüftung! Sowohl der Zerfall von H₂O₂ als auch das Absterben der Cyanobakterien verbrauchen viel Sauerstoff. Besonders bei warmem Wasser kann der Sauerstoffgehalt kritisch sinken. Sorge daher während der gesamten Kur für eine starke Oberflächenbewegung durch den Filterauslass oder setze einen zusätzlichen Sprudelstein ein.
Nach zwei Wochen ist der Spuk meist vorbei.
Die Kur bekämpft das Symptom, aber nicht die Ursache. Damit die Blaualgen nicht zurückkehren, musst du deinem Aquarium helfen, ein stabiles Gleichgewicht zu finden.
Konkurrenzbakterien gezielt einsetzen: Es gibt Produkte auf dem Markt (z.B. von Microbe-Lift oder Seachem), die spezielle Bakterienstämme enthalten, die in direkter Konkurrenz zu Cyanobakterien stehen und ihnen die Nahrungsgrundlage entziehen. Dies ist eine hervorragende vorbeugende Maßnahme.
Der "Spezialfall" Bodengrund: Manchmal bilden sich Cyanobakterien-Schichten tief im Bodengrund, besonders wenn dieser sehr stark verdichtet ist. Hier hilft es, den Bodengrund bei der Reinigung vorsichtig mit der Mulmglocke "durchzupflügen", um Sauerstoff hineinzubringen.
Mit Geduld und dieser konsequenten Strategie wirst du die Cyanobakterien besiegen und dich bald wieder an einer klaren, gesunden und algenfreien Unterwasserwelt erfreuen können.